Dezember 2016
Spontane Bike-Hiketour mit Didi…
Wollte schon lange mal in der Laliderer Biwakschachtel übernachten und wie es der Zufall will, kommt Freitag abend eine unerwartete sms von Didi, was ich denn fürs Weekend geplant hätte… Wir hatten schon lange mal ein gemeinsames Bergabenteuer anvisiert, letztendlich hatte es doch nie funktioniert. Und so treffen wir uns Samstag morgen am Eingang der Karwendeltäler. Um Kilometer und Höhenmeter bei der Kälte zu sparen, fahren wir bis zum Parkplatz des Gasthofs Wiesenhof. Hier ist Endstation. Blöderweise habe ich nicht genügend Kleingeld mit dabei, hinterlasse einen netten Zettel an der Windschutzscheibe und hoffe auf das Verständnis des Besitzers. Da das Gasthaus noch Betriebsferien hat, denke ich mir nicht viel dabei. Didi hat genug Geld mit, löst ein Parkticket, doch ist es an diesem Parkplatz nicht erlaubt über Nacht stehen zu bleiben. Wir übersehen bzw. ignorieren also einige unerlaubte Dinge und denken uns nicht viel dabei… (und natürlich hat das Konsequenzen…)
Mit dem Radl geht es auf der Forststrasse weiter bis zur Kastenalm bzw. bis ins Rossloch. Nach 1,5 h radln bei Minustemperaturen erreichen wir den Endpunkt, deponieren das Bike und steigen zu Fuß weiter auf. Zwischen den Latschen geht es den schmalen Steig hoch, die Wegfindung erfordert Aufmerksamkeit, ein falscher Abbieger und man steckt im Latschendickicht…
Endlich sind wir in der Sonne, sie wärmt und wir genießen die Jause mit herrlichem Panorama. Gute 300 Höhenmeter unterhalb der Biwakschachtel beginnt der Schnee, doch es sind alte Stapfspuren vorhanden, somit geht es sich leicht in deren Spuren…
Und da thront sie, die ein wenig außerirdisch wirkende Biwakschachtel knapp unterhalb der Laliderer Spitze. Ein kurzer Blick in die Schachtel, gemütlich mit 6 Betten ausgestattet und einer Glaskuppel, um die Sterne in der Nacht zu beobachten. Wir sind alleine, deponieren unser Material und steigen weiter über Schnee bzw. loses Geröll zur Laliderer Spitze hoch. Die Aussicht ein Wahnsinn, 360Grad Traumpanorama…
Zurück bei der Biwakschachtel haben wir Besuch bekommen. Zwei junge Wandersleut aus Germanien sind den weiten Weg zu Fuß bis hierher gekommen… In der Dämmerung kommt noch ein nettes Paar aufgestiegen, so jetzt ist die Bude voll. Mehr geht nicht mehr. Bei ihnen gibt es a Flascherl Rotwein und a vorgekochte, frische Gulaschsuppe, die Jungs begnügen sich mit Dosengulasch und Dosenbier. Mel und Didi kochen auf. Es gibt frisch gekochten Gemüsecouscous – lecker!
Den restlichen Abend verbringen wir mit einigen Runden “Shithead”, meinem mittlerweile Lieblingskartenspiel am Berg… Es gibt mal kein Geschnarche während der Nacht, wie angenehm!
Am nächsten Morgen sind wir zum Sonnenaufgang parat. Zwar steht die Dreizinkenspitze im “Weg”, aber die Stimmung ist trotzdem sensationell.
Danach gibt es ein Deluxefrühstück und leider folgt bereits wieder der Abstieg ins Tal. Gerne wäre ich noch mit Didi auf die Dreizinkenspitze geklettert, aber er muss mittags seine Freundin vom Bahnhof abholen… Die Zeit rennt 😉
Im Rossloch angekommen, sind wir heilfroh um unsere Drahtesel. Zwar ist es saukalt, aber es rollt sich angenehm das Tal hinaus. 16km zu Fuß one way, no thanks. Da lieber das Bike… Bei den Autos angekommen die “böse” Überraschung 😉 Ein Strafzettel mit satter Geldbuße, na bravo. Ja selber Schuld, aber… Mei… Anstatt uns damit zu begnügen suchen wir den Besitzer auf. Netterweise öffnet er uns an diesem Sonntag die Tür, wir reden mit ihm, er erläutert uns seine Situation, wir unsere und kommen dann auf einen gemeinsamen grünen “Zweig”. Danke an dieser Stelle für das Verständnis und für das nächste Mal wissen wir Bescheid. Über Nacht Parkplatz befindet sich nur am Eingang der Karwendeltäler, also bitte dies beachten! Respect the rules, dann ist alles gut…
A mords Gaudi is gwesn, sänks Didi!!!!