Lawinös…

Nachdem ich von Norwegen zurück bin, geht es gleich am übernächsten Tag weiter Richtung Arlberg. Den Plan direkt in die Schweiz weiterzufahren musste ich verwerfen, da Nadine zum Filmen Richtung Arlberg fuhr, es aber dann doch nichts daraus wurde…

Somit fahren wir auf ihren Hausberg, auf den Sonnenkopf. Es hatte über Nacht 30cm geschneit, jedoch mit viel Wind und wieder ist es viel zu warm.

Im Skigebiet lösen sich überall Schneebretter. Ein Snowboarder bleibt auf einer Wechte stehen, löst einen Schneebrocken und der ganze Hang geht ohne dass er es merkt…

Wir sind die Ersten die Kuhtäli fahren. Nadine kennt hier jeden einzelnen Stein, schneidet immer wieder in den Hang, es ist sehr lawinös. Wir sind froh den Talboden zu erreichen. Noch einmal blicken wir nach oben in unsere Abfahrtsvariante und erblicken einen Skifahrer der alleine unterwegs ist. Nadine kennt ihn – ein “Zuagroaster”, der angeblich immer alleine unterwegs ist. Er löst auch im unteren Bereich des Hanges ein großes Schneebrett aus, gut dass nichts passiert, er hätte über felsiges Gelände abstürzen können…

Wir beobachten zwei weitere Skifahrer, die sich nicht auskennen und mehr schlecht als recht hinunterfinden. Der Klassiker: Spuren nachgefahren…

Beenden den Skitag um 10.30 Uhr aufgrund der Verhältnisse, gehen Kaffee trinken in Klösterle und fahren am Nachmittag zum Klettern nach Tumpen zur Engelswand…

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Filming day

Unterwegs im Auftrag für die Tirol Werbung. Gemeinsam mit Joggl und Johanna sind wir an diesem Tag mit Mario Webhofer (Kamera) und Christoph Thoresen (Drohne) zum filmen für Skiaufnahmen im Schmirntal unterwegs. Noch überraschend gute Bedingungen erwarten uns an diesem Tag.

Filmen? Not…

Samstag 29. März. Filmtag. Oder doch nicht? Es ist immer wieder mit Enttäuschungen verbunden und frustrierend zugleich wenn man viel Zeit in die Filmerei investiert und dann letztendlich doch kein Output zustande kommt. So geschehen an diesem Samstag…

Es fängt ja schon gut an. 6 Uhr morgens. Mein Wecker ist nicht abgegangen, Christoph (unser Filmer für diesen Tag) hat bereits 3x angerufen und wartet bereits seit 15 min auf mich am ausgemachten Treffpunkt. Stress, schnell ins Auto und ab geht’s Richtung Weißseegletscher…

Sandra ist nicht gerade happy über unsere Verspätung. Doch da wissen wir noch nicht wie die Verhältnisse am Berg sind. Bergführer Fritz hatte uns gutes Wetter für diesen Tag prognostiziert, angeblich noch herrlicher Powder… Den Wind hatte er da wohl nicht gerochen. Hatte aber nicht mal das Flugwetter vorausgesagt…

Oben angekommen bläst die Tatsache ins Haus, dass wir wieder mal nicht filmen können. Warum? Zu starker Wind. Zwar haben wir mit Christoph Thoresen einen Kamera Profi mit am Berg, doch seine selbstgebastelte Drohne kann bis max. 40 km/h fliegen. Wir haben Windspitzen bis zu 60 km/h. Es soll wohl nicht sein. Zwar versuchen wir es und Christoph ist voll motiviert, doch außer Spesen nichts gewesen. Schade. Und das bei schönstem Wetter. Doch der Wind hat alles vernichtet…

Wie heißt es so schön: “That’s life in the mountains”…

Ischgl scouten

Der Plan: Samstag 29. März – mit Sandra für “Shades of Winter” filmen. Um alles bestmöglich im vorhinein abzuchecken sollte sie am Weißseegletscher die Bedingungen abklären, ich fuhr nach Ischgl, um mir dort die Verhältnisse und mögliche Filmlines anzusehen und abzufotografieren. Wie so oft diesen Winter kam es dann anders als geplant, dazu im nächsten Post. Jedenfalls hab ich einige schöne Sachen gefunden und mir die neue Piz Val Gronda Bahn mal aus der Nähe angesehen. Schon imposant das Ding. Trotzdem finde ich, dass diese Bahn nicht nötig gewesen wäre…

Little Dolomites

So, schon wieder hinke ich zwei Wochen Blog updaten hinterher… Na ja, soll vorkommen…
Dafür bin ich nun endlich wieder gesund 🙂

Hier ein paar Impressionen als ich gemeinsam mit Andi und Sabrina Ende März in den Kalkkögeln unterwegs war – super Bedingungen, atemberaubendes Ambiente, einfach scheeee:

Riepenwand II

Riepenwand
Riepenwand

Bereits vor zwei Jahren war die Riepenwand unser Objekt der Begierde. Damals war ich mit Snowboarder Alex Hoffmann unterwegs. Bevor das prognostizierte Schlechtwetter und der damit verbundene Schneefall eintreten würde, machte ich Skibuddy und Friend Michi Mayrhofer den Vorschlag doch wieder mal die Riepenwand zu fahren.

Gesagt, getan.

Doch bevor wir in der Früh los starten konnten, bekam ich einen Anruf von Michi. LVS-Gerät vergessen. Uije. Somit wurde nichts aus der Auffahrt mit der ersten Gondel. Na ja, in dem Fall nicht so tragisch, da die Rinne im Schatten liegt und somit an diesem Tag keine große Gefahr im Sinne der Lawinensituation machte. Stufe 2. Ok. Er kann sich ein Gerät von einem Freund in der Nähe leihen – perfekt…

Also wurde es 9.30 Uhr bis wir auffellen und Richtung Seejöchl aufsteigen. Die frühlingshaften Temperaturen haben vom Schlicker Schartl zum Seejöchl den Schnee verschwinden lassen. Somit ist es einfacher über die einzelnen Schneefelder zu wandern…

Der letzte Anstieg zum Einstieg in die Riepenwand Rinne erweist sich als einfacher mit den Skiern am Rücken hoch zu stapfen als mit den Harscheisen zu traversieren und an Höhe zu gewinnen. Genau zwei Stunden später haben wir den Rinneneingang erreicht.

Kurze Jause und dann heisst es die ersten paar Meter abklettern. + 50 Grad Steilheit gilt es zu überwinden. Kein Problem…

Dann können wir die Ski anschnallen und ab geht die Post. Wir befinden uns nun in den “Little Dolomites” – links und rechts ragen die Felstürme hoch, wahnsinnig faszinierende Szenerie. Die Schneeverhältnisse in der Rinne sind gut. Zwar hart, aber besser als tiefster Sulz…

Schee woars!

Back in the game

Nach zwei Wochen im Bett (Nebenhöhlenentzündung, Bronchitis) bin ich endlich wieder fit. Endlich! Kann ganz schön hart sein bei schönstem Wetter zuhause zu liegen… Aber gibt natürlich weit schlimmeres!

Die Nockspitze hoch über Innsbruck bietet sich perfekt für eine Kurztour an. Also beschloss ich nach dem Arztbesuch in der Früh in die Lizum zu fahren, von dort weiter mit dem Lift zum Birgitzköpfl und von dort dann über die Mayr Rinne auf den Gipfel der Nockspitze zu gehen.

Es ist immer etwas spezielles allein in den Bergen unterwegs zu sein. Man ist viel konzentrierter, viel bewusster unterwegs und es macht einfach Spass. Natürlich macht es noch mehr Spass mit Freunden unterwegs zu sein und Erlebtes zu teilen, doch manchmal bin ich froh drum, nichts auszumachen und einfach los zu ziehen…

Über die Mayr Rinne ist gut ge- und verspurt. Ähnelt fast schon einer Buckelpiste. Lustigerweise kommen die Tourengeher selten auf die Idee eine andere Abfahrtsvariante als die des Aufstiegs zu wählen. Auch gut, dann bleibt mehr Powder für uns 🙂 Nach der Gipfelrast geht es für mich über eine von mir zuvor inspizierte Line (Rinne 40 Grad+) direkt vom Gipfelkreuz wieder retour zum Birgitzköpfl Lift und dann weiter über die Buckelpiste zum Auto…

What a day! Happy to be out again!

TransX – über alle Berge

Wir sitzen im Zug, Tränen laufen mir ins Gesicht. Mein Ohr ist zu, die Nase läuft wie ein Wasserfall, ich habe höllische Schmerzen, fühle mich wie ein Häufchen Elend. Pia sitzt mir gegenüber. Beide sind wir gesundheitlich angeschlagen. Wenigstens geht es ihr nun wieder besser. An diesem Tag sollte ich glücklich und stolz sein, doch mein gesundheitlicher Zustand lässt dies nicht zu. Ich bin gefangen in meiner eigenen kleinen Welt. Nehme die Außenwelt nur zögerlich wahr. Neben uns Olli, Ingrid und Jens die mit uns die Alpen überquert haben. Ihnen geht es gut.

Doch der Reihe nach…

Gemeinsam mit Pia Widmesser & Ingrid Schlott soll es in Begleitung von Kameramann Olli Grau und Fotograf Jens Klatt 7 Tage über einen Teil der Alpen gehen. Eine Durchquerung der besonderen Art, schließlich wollen wir über das Kaisergebirge weiter über die Osttiroler Berge bis zu den Dolomiten. Von Nord nach Süd. Größtenteils mit eigener Muskelkraft, doch sollen uns die vorhandenen Lifte auf der Strecke (im Rahmen der Tirol Snow Card) auch eine Hilfe sein, schließlich sind wir ja doch im Herzen abfahrtsorientierte Freerider.

Zwei Tage vor Beginn der Tour steht der Start auf wackeligen Beinen. Pia ist krank. Werden wir starten können? Einen Tag vor Abreise dann der Anruf von Pia. Wir starten, obwohl sie noch nicht gesund ist?

Tag 1, Donnerstag 27. Februar 2014, 8 Uhr

Treffpunkt Bahnhof Oberaudorf. Wir laden unser Material in Olli&Ingrids’ VW Bus und los geht die Reise. Grüne Wiesen im Inntal, die Vögel zwitschern, wo ist der Schnee?
Asching. Am Parkplatz rechts neben dem verwaisten Schlepplift parken wir den Bus. Gewichtscheck mittels Olli’s Kofferwaage – 11 kg auf meinem Rücken? Trotz zurückgelassener Steig- und Harscheisen ein stolzes Gewicht.

Der Aufstieg über’s Egersgrinn erfolgt im Nebel, doch wir haben Glück und als wir die Pyramidenspitze erreichen kommt die Sonne zum Vorschein. Die Firnabfahrt endet bald im Latschendickicht. Dort wo normalerweise meterhoher Schnee liegt, kämpfen wir uns lachend durch die Latschen.

der Kampf durch die Latschen..
der Kampf durch die Latschen..

Bald können wir die Skier abschnallen und zusätzliches Gewicht (Ski&Tourenschuhe) erfreut sich am Rücken und an den Schultern. Der Abstieg über den schmalen, steilen Steig im Wald wird zur Tortur. Mein Knie meldet sich zu Wort. Wieder einmal. Es schmerzt, doch Schmerzen bin ich gewöhnt. Trotzdem, die Frage nach dem “Warum?” stellt sich nicht.

Durch die vielen Film- und Fotostopps erreichen wir die Hinterbärenbadalm erst in der Dämmerung. Stolze 700 Höhenmeter bergab haben wir zu Fuß zurück gelegt. Endlich. Ziel erreicht für heute. Wir heizen in der gemütlichen Stube des Bergführerhüttls’ ein und der leere Magen erfreut sich von Fertignudeln verköstigt zu werden.

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Erfahrungsgemäß sind die Nächte im Schlaflager wo nicht eingeheizt ist, kalt. Und auch die Vielzahl an Decken kann nicht ändern dass man friert. Da Pias’ Gesundheitszustand nicht der Beste ist, holen wir die Matratzen vom Schlaflager und machen es uns in der warmen Stube gemütlich und schlafen dort ein.

Tag 2, Freitag 28. Februar 2014

Tagwache ca. 6.30 Uhr. Bis wir jedoch los kommen (Frühstück, zusammenpacken, Hütte aufräumen) ist es weit nach 8 Uhr. Aus dem Nebel tröpfelt es leicht. Die Orientierung fällt schwer. Dank Karte und GPS wären wir für die Orientierung perfekt ausgestattet, doch funktioniert das GPS nicht und Karten lesen will auch gelernt sein. Im Nebel ist es schwer mit Orientierungspunkten, doch der Wettergott meint es gut mit uns. Ein kurzes Sichtfenster öffnet uns die Augen und wir wissen nun wo wir uns befinden. Pia hatte Recht. Der Verhauer kostet uns wertvolle Zeit, doch sind wir nun am richtigen Weg Richtung Rote Rinn Scharte.

Schön ist es hier. Und wir sind ganz alleine unterwegs. Der Gipfelhang mit den nicht enden wollenden Spitzkehren zerrt an der Kraft. Die letzten 100 Höhenmeter stapfen wir über die Rote Rinn Scharte hoch. Der Ausblick – gigantisch!

Oben bläst recht stark der Wind. Es ist kalt. Wir machen uns bereit zur Abfahrt. Hart, verspurt, über alte Lawinenkegel geht es hinunter Richtung Gruttenhütte und von dort dann abwechselnd per Ski und dann wieder zu Fuß zur Wochenbrunnalm, wo der Radler als Belohnung für die körperliche Anstrengung wartet.

Geschafft. Und wir sind geschafft.
Geschafft. Und wir sind geschafft.

Via Taxi geht es weiter nach Going zum Blattlhof. Dort wartet eine erholsame Dusche und ein hervorragendes Abendmenü auf uns…

Tag 3, Samstag 1. März 2014

Skilifting in der Skiwelt Wilder Kaiser. Nach zwei harten Tagen auf Tour sind wir froh uns hochlifteln zu lassen. Gemütlich wird es allerdings nicht, denn wir haben einen straffen Zeitplan. Wie auf einer Schnitzeljagd geht es von einem Lift zum anderen. Nur keinen falschen Lift nehmen, denn das würde wertvolle Zeit kosten.

Besser hätte das Timing gar nicht sein können. Wir erreichen die Talstation in Hollersbach und der Regionalzug nach Uttendorf fährt in 2 Minuten… Da hatten wir wohl Glück 😉 Die Gratisbenützung der Regionalbahn mit Skiausrüstung ist gratis! Ein erwähnenswerter Service des Landes Salzburg.

Next Stopp: Uttendorf. Von dort geht es mit dem Bus weiter zum Enzinger Boden und per Gondel dann weiter auf die Rudolfshütte. In den Gondeln sind Betonklötze zum Gewichtsausgleich wegen des starken Windes deponiert. Wie so oft diesen Winter herrscht oben in der Höhe starker Wind und es hat keinerlei Sicht. Wir studieren die Karte, erwägen Optionen. Werden wir morgen den Übergang nach Osttirol schaffen?

Tag 4, Sonntag 2. März 2014

Der Blick in der Früh aus dem Fenster verspricht nichts Gutes. Nebel, nichts als Nebel. Doch wenigstens hat der Wind nachgelassen. Es ist 7 Uhr morgens. Frühstück und erst mal abwarten.

Der Plan die Granatspitze zu besteigen und dessen Südwestflanke zu befahren ist gestorben. Das Wetter lässt dies nicht zu. Mein Vorschlag ist es, dass wir zumindest den Übergang über den Kalser Tauern versuchen. Zunächst heißt es abwarten. Am Wetter ändert sich bis 10 Uhr jedoch wenig. Trotzdem wagen wir die Auffahrt mit dem Medelzlift. Oben angekommen – totales White Out. Ohne GPS wäre ein Weiterkommen unmöglich. Gottseidank funktioniert das Gerät wieder. Der Liftler an der Bergstation schüttelt nur den Kopf als wir erzählen, dass wir nach Kals wollen. Verständlich bei diesen Bedingungen.

Wo geht es hier bitte weiter?????
Wo geht es hier bitte weiter?????

Abwechselnd übernehmen wir die Führungsarbeit. Eine Person navigiert mit dem GPS, eine Person wirft Schneebälle vor die erste Person, um Konturen ersichtlich zu machen, eine Person spurt. Das funktioniert recht gut. Neue Technik die sich etabliert. Im Nebel, bei völliger Orientierungslosigkeit ist es unmöglich sich anders fortzubewegen. Die 20 cm Neuschnee erleichtern das Fortankommen auch nicht gerade.
Das GPS zeigt nur noch wenige Meter bis zum ersten Ziel: der Kalser Tauern, 2515 m. Von dort müsste es nun ohne nennenswerte Schwierigkeiten (felsige Absätze, etc.) bergab gehen. Und da ist es. Das Gipfelkreuz. Kaum zu erkennen im Nebel.

300 Tiefenmeter später, mit selber Fortbewegungstechnik lässt sich der Talgrund erkennen. Der Nebel lichtet sich ein wenig, doch nur in Fahrtrichtung. 14 km durch das Dorfer Tal stehen uns bevor. Teilweise zum abfahren, aber größtenteils zum schieben. Die Ruhe und Abgeschiedenheit entschädigt für die Anstrengung. Nur wir inmitten dieser eindrucksvollen Bergwelt.

Kurz vor Kals verengt sich das Tal, der Normalweg endet. Wo geht es nun weiter? Siehe da – eine Tür im Fels. Wir öffnen die Tür und begehen einen Fußgängertunnel. Also hat sich die Stirnlampe doch bezahlt gemacht. Wir marschieren durch den Tunnel und sind nun kurz vor Kals. Im Skatingschritt geht es nun der Loipe entlang bis ins Skigebiet nach Kals. Und wieder: perfektes Timing. Kurz vor 16 Uhr fahren wir mit einer der letzten Gondeln hoch ins Großglocknerskigebiet. Home sweet home. Wir sind angekommen. Dort wo der Winter heuer zu Hause ist. Ein Anruf daheim und Taxi Mama und Simon holen uns bei der Talstation ab und bringen uns ins Felbertauernstüberl. Danke dafür! Wie immer werden wir bestens verköstigt, doch bin ich froh mich bald aufs Ohr legen zu können.

Tag 5, Montag 3. März 2014

Die nächsten tausend Höhenmeter und etliche Kilometer stehen bevor. Diesmal heißt unser Taxi Service Hans Mayer. Ein Freund und Wildwasserpaddelkollege von Jensi, Olli & Ingrid. Er bringt uns mit seinem VW Bus von Matrei nach Ströden. Von dort geht es frühmorgens wieder per Muskelkraft weiter ins Umballtal. Unglaublich diese Schneemassen hier!

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Es folgt ein steiler Anstieg zur Stürmitzalm und weiter ins Großbachtal. Der Schnee glitzert, ein Traum! Gottseidank war der prognostizierte Wetterbericht nicht richtig. Ein strahlend schöner Tag, besser hätte es nicht sein können! Und wieder, keine Menschenseele unterwegs.

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Die Spurarbeit erfolgt abwechselnd, bei 30 cm Neuschnee strengt das ganz schön an. Endlich. Geschafft. Wieder ein Übergang. Die Neue Reichenberger Hütte in Sichtweite. Das Wetter trübt langsam ein. Die Abfahrt wird wieder einmal zu einem halben Blindflug. Über das Trojeralmtal geht es nun abwechselnd fahrend und schiebend bis nach St. Jakob. Dem heutigen Endziel.

Leere Mägen treiben uns als aller Erstes in den Spar Markt. Ein Paradies wenn man Hunger hat 🙂 Ich bin total dehydriert und merke dass sich eine Erkältung breit macht. Uije, nicht gut! Im Gästehaus Feldner checken wir müde und zufrieden ein. Kurz umziehen und dann schon wieder Essen gehen. Volles Programm. In der Tandlerstube gönnen wir uns ein wahres Festmahl bevor es bereits um 21 Uhr ins Bett geht.

Nicht lange, denn die arme Pia hat ihren Husten noch immer nicht ausgestanden. Sie kann nicht schlafen und ich natürlich auch nicht. Nach kurzer Zeit geht es dann mit Matratze und Bettdecke ins Nebenzimmer auf den Boden zu Olli, Ingrid und Jensen. Na dann, gute Nacht.

Tag 6, Dienstag 4. März 2014

Die Erkältung schlägt zu Buche. Ich fühle mich schlapp und energielos. Doch anstatt einen Pausetag einzulegen (was der Sturschädel nicht zu lässt) geht es weiter. Heute sind es ja “nur” 500 Höhenmeter und etliche Kilometer…

Vom St. Jakober Skigebiet steigen wir Richtung Großes Degenhorn auf. Den Plan dieses zu besteigen und Richtung Innervillgraten abzufahren müssen wir leider verwerfen, denn Nebel zieht ein und die Spurarbeit aufgrund des Neuschnees erweist sich schwieriger als erwartet. So heißt es umplanen und umdenken.

Die Abfahrt ins Winkeltal erweist sich am sinnvollsten. Östlich der Ochsenlenke steigen wir kurz auf und können bei kurzem Wetterfenster in den ersten Hang einfahren.

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Eine abenteuerliche Abfahrt beginnt. Die Schneequalität ist gut, jedoch lässt die Bodensicht zu wünschen übrig. Wieder, keine Menschenseele unterwegs. Die Volkzeinalm ist in Sichtweite, wir treffen auf zwei Skispuren. Das Spiel aus Fahren & Schieben beginnt aufs Neue.

Heutige Fahr-Endstation: Reiteralm, 1500 m. Weiter geht es nicht mehr. Hier beginnt die Asphaltstrasse. Der letzte Postbus wäre um 14 Uhr gegangen. Nun ist es knapp 15.30 Uhr, also zu spät. So kehren wir in der Reiteralm ein und sie organisieren uns freundlicherweise ein Taxi.
Bus nach Innichen? Geht in 4 Minuten. Der Taxifahrer drückt auf das Gaspedal. Es herrscht reges Treiben im Dorf von Sillian. Heute ist Fasching und es ist gerade der Faschingsumzug im Gange. Und wieder. Wir haben Glück und sitzen rechtzeitig im richtigen Bus der uns nach Innichen bringt. Die Sextener Dolomiten leuchten im Abendrot. Wow! Der Tourismusverband Sexten hat uns ein wunderschönes Hotel am Fuße der Dolomiten organisiert. Das Hotel Waldheim. Danke dafür!

Nun hat es mich wirklich erwischt. Ich bin krank. Doch aufgeben? So knapp vor dem Ziel? Fehlanzeige.

Tag 7, Mittwoch 5. März 2014

Der Tag beginnt und endet wie in Trance. Ich könnte im Hotel bleiben und mich ausruhen. Doch mein Kopf ist wie immer stärker. Sturschädel oder Kämpferin. Was auch immer. Das Ziel vor Augen möchte ich nicht aufgeben.

Wieder stehen uns über 1000 Höhenmeter und einige Kilometer bevor. Das Panorama – wunderschön! Doch nimmt der Geist dies nur am Rande wahr. Leider. Zu sehr bin ich mit meinem gesundheitlichen Zustand beschäftigt.

Von der Fischleinhütte geht es über die Talschlusshütte Richtung Drei Zinnen. An diesem Tag treffen wir recht viele Tourengeher. Kein Wunder bei dieser Szenerie und diesen Bedingungen.

Ich schleppe mich hoch. Meine Beine arbeiten recht gut, aber ich bekomme schwer Luft und meine Nase läuft wie ein Wasserfall. Es ist ein Kampf. Doch bin ich ein Stehauf-Weiblein und irgendwann stehen sie da. Die 3 Zinnen. Prachtvoll, mächtig, voluminös. Wir haben es geschafft. Gemeinsam am Ziel. An der 3 Zinnen Hütte machen wir Pause und stärken uns mit Schokolade. Mich fröstelt es, es geht mir beschissen. Ich nehme alles nicht so wahr, möchte einfach nur ins Bett und schnellstmöglich wieder gesund werden.

Während das Team noch am Berg für Filmaufnahmen bleibt, fahre ich in der Zwischenzeit ins Tal. Es wird noch eine lange Reise, denn es geht heute abend noch nach Hause. Mit dem Bus nach Innichen und dann weiter mit dem Zug nach Oberaudorf wo das Auto steht…

Und da sitzen wir. Im Zug. Tränen laufen mir ins Gesicht. Mein Körper ist total am Ende. Die Ohren sind zu. Mein Kopf dröhnt. Schmerzen. In Trance fahre ich an diesem Abend noch nach Innsbruck. Heim. Ins Bett. Ausschlafen.

Tage später liege ich immer noch im Bett. Bronchitis und Nebenhöhenentzündung. Auch wenn mir bewusst ist wie wichtig unsere Gesundheit ist, manchmal fordert man es einfach zu stark heraus. Doch der Körper rächt sich. Früher oder später.

Es war eine schöne, abenteuerliche, aufregende Reise. Mit einigen Höhen und Tiefen. Wir hatten Spass, haben viel erlebt und ich bin froh und dankbar, dass wir das gemacht haben. Danke an das gesamte Team, im Speziellen an Pia, dass ich dabei sein durfte!

Ingrid, Pia, Mel
Ingrid, Pia, Mel

…Und da standen wir. Im Angesicht der majestätischen 3 Zinnen. Geschafft. Unsere Transalp von Norden nach Süden. Vom Kaisergebirge bis in die Dolomiten. Dazwischen lagen etliche Höhenmeter und Kilometer, Höhen und Tiefen, Gesundheit und Krankheit, grüne Wiesen und Powder, Sonnenschein und komplettes White-Out, einsame Täler, nette Menschen,… Danke an das gesamte Team die die Strapazen auf sich genommen haben! Was für ein Abenteuer!

Kurzversion TransX

Eine kurze Zusammenfassung von Olli von unserer Transalp vom Kaisergebirge zu den Dolomiten (27. Februar bis 5. März 2014):

Dear Friends,

many of you have asked already how the 7 day ski trip from Kaisergebirge to the Dolomites went.

Jens Klatt as a photographer and Olli as the motion camera man followed Ingrid Schlott, Melissa Presslaber and Pia Widmesser over the Alps. The idea was to use the Tirol Snowcard as much as possible. And indeed we only bought one uplift to the Gletscherwelt Weisssee – and of course we used our climbing skins – a lot.

It was a huge contrast from the green slopes of the Inn valley to the pillows and spines that grace Osttirol and the Dolomites this winter. We were incredibly lucky with the weather and the avalanche conditions. Shady slopes were safe and whenever we had to cross southern danger zones the sun was hidden behind clouds, or already gone. During two days, were we intended to climb high we had bad weather forcing us to use lower passes instead of peaking out. Across the main chain of the alps we could only find our way with the GPS because visibility was around 10m far – a great experience though!

Our schedule proofed to be incredibly tight, especially if you include film/ photo and our late starts (due to hotel breakfast times and good hopes for quick progress ;-). Most days we were out for 8+ hours (first two days we arrived in the dark). The group pushed all the way, even though flu and/ or hypoglycemia seemed to be a topic for quite a few of us…but we were looking for our limits and definitely found them.

The big question we get asked is if we would do it again. Mhhh… Our route north to south didn’t forecast quality descents. The other way around would offer better snow. However, crossing the alps also means traveling through long and rather flat valleys…

Here is a short (and rough) clip with some of the humor along the way:


Password: TransX

Pia will produce a documentary film, Jens magazine articles about the trip.

Happy days
Ingrid & Olli

Tag 1: Durchholzen (Aschinger Alm 947m) – Eggersgrinn – Pyramidenspitze (1998m) – Hinterbärenbad (845m)
Tag 2: Hinterbärenbad (845m) – Rote Rinnscharte (2166m) – Elmau (789m)
Tag 3: Elmau (789m) – Skiwelt Wilder Kaiser (1782m) – Mittersil – Uttendorf (804m) – Alpinzentrum Rudolfshütte in der Gletscherwelt Weißsee (2315m)
Tag 4: Alpinzentrum Rudolfshütte (2315m) – Medelzlift – Kalser Tauern (2515) – Kals am Großglockner (1324m) – Großglockner Skiresort Cimaross (2621m) – Matrei in Osttirol (975m)
Tag 5: Ströden (1500m) – Bachlenke (2608m) – St .Jakob (1389m)
Tag 6: St. Jakob im Defereggental (1389m) – Almspitzlift Lift (2525m) – Ochsenlenke (2744m) – Außervillgraten (1287m)
Tag 7: Sexten (1311m) – Dreizinnenhütte (2405m) – Sexten (1311m)

am Ziel - die 3 Zinnen - mit Ingrid, Pia, Mel, Olli & Jens
am Ziel – die 3 Zinnen – mit Ingrid, Pia, Mel, Olli & Jens