In den Bergen kommt es immer wieder vor, dass man sich auf eine Tour bestens vorbereitet, das Wetter dann doch einen Strich durch die Rechnung macht. So geschehen im Mai 2108, wo ich mich mit Flo auf den Weg in den Süden machte, um dort die Cima di Brenta Nordrinne zu befahren….
Wir fahren Richtung Madonna di Campiglio, es herrscht prächtiges Wetter und auch der morgige Tag sollte hier im Süden okay sein. Ich kann mich noch gut an die Strecke erinnern, da ich vor Jahren mit Toni Brey die Cima Tosa, der “längste Eisschlauch der Ostalpen” bestieg und befuhr…
Diesmal haben wir allerdings das Glück, dass die Schranke zum Rifugio Valesinella offen hat und wir uns den langen Fußmarsch auf der schmalen Straße ersparen können.
Wir packen unser schweres Gepäck, ca 1 Stunde geht es durch den Wald mit Skiern, Tourenskischuhen, Schlafsack & Co am Rücken bevor wir endlich mit Fellen weiter aufsteigen können. Keine Menschenseele ist hier unterwegs, es ist so schön ruhig, herrliche Fernsicht begleitet uns bis wir bei der idyllisch gelegenen Tucketthütte angekommen sind.
Wir machen es uns im kalten Winterraum gemütlich, essen eine Kleinigkeit und bald darauf geht es ins Bett…
Um 4 Uhr morgens Tagwache. Noch ist es dunkel, aber der Gang vor die Türe ist nicht erfreulich, denn es regnet. Somit legen wir uns nochmal aufs Ohr und wollen abwarten ob sich das Wetter bessert. Gegen 6 Uhr immer noch keine Wetterbesserung, aber zumindest hat es zum regnen aufgehört. Wir starten gegen 6.30 Uhr und wollen das Beste draus machen. Die Cima Brenta und dessen Nordrinne ist in Nebel gehüllt, es will und will nicht aufreissen. Zudem ist die Schneequalität miserabel, völlig durchweicht durch den Regen in der Nacht. Zumindest bis zum Bocca di Tucket steigen wir auf, brechen dann aber ab da der Schnee eben zu wünschen übrig lässt und die Sicht zu eingeschränkt ist…
Die Abfahrt ist so la la, gerade im unteren Teil ist der Schnee schon sehr durchfeuchtet und lässt keine Fehler zu. Bis zu unserem Schuhdepot können wir fahren, dann heißt es wieder den schweren Rucksack schultern und bis zum Auto absteigen. Auch wenn das gewünschte Ziel diesmal nicht geklappt hat, es war ein schöner Ausflug in die Brenta, allein die Umgebung und die Stille waren die Reise wert! Danke Flo für die Idee und die Begleitung! Scheee woars!